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Umweltbundesamt: Angesichts wachsender Müllberge Plastiksteuer prüfen

Archivmeldung vom 25.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Plastiktüten werden oft nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Bild: NABU/Sebastian Hennigs
Plastiktüten werden oft nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Bild: NABU/Sebastian Hennigs

Angesichts wachsender Plastik-Müllberge drängt die Präsidentin des Umweltbundeamtes (UBA), Maria Krautzberger, darauf, eine Plastiksteuer zu prüfen. Krautzberger sagte in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Prinzipiell sind die ökonomischen Anreize, die Umwelt zu schützen, nach wie vor schwach ausgeprägt. Darum ist es sinnvoll, über eine solche Steuer nachzudenken." Auch die EU-Kommission hat eine solche Steuer ins Gespräch gebracht.

Allerdings kommt es nach den Worten der UBA-Präsidentin auf die Ausgestaltung an. Krautzberger warf eine Reihe von Fragen auf: "Welche Kunststoffe sollen besteuert werden? Inwiefern werden die Recyclingfähigkeit oder andere ökologische Aspekte beachtet? Kann eine solche Steuer zur Verpackungsvermeidung beitragen? Wie kann sichergestellt werden, dass möglichst hochwertig recycelt wird? Oder wäre vielleicht eine Abgabe auf alle Verpackungsmaterialien sinnvoll?"

Als richtig und wichtig bezeichnete Krautzberger die Pläne der EU, Plastikprodukte wie Trinkhalme und Plastikgabeln zu verbieten. Sie betonte zugleich, für viele Produkte, zum Beispiel Plastikflaschen oder Plastiktüten, gebe es gute Mehrwegalternativen, die viele Male benutzt werden können. "Wenn Plastikprodukte aber durch andere Einwegmaterialien ersetzt werden, wird es schon schwieriger: Die Alternativen sind nicht immer besser für die Umwelt."

Verbote alleine reichten deswegen nicht aus. Das zeigten die aktuellen Zahlen zu Plastiktüten: "Der Verbrauch ist zwar deutlich gesunken, aber stattdessen werden mehr Papiertüten verbraucht, die bei Einmalnutzung auch nicht umweltfreundlicher sind, einfach weil bei der Produktion viel CO2 produziert wird." Die bessere Alternative heiße auch hier Mehrweg.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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