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Regierung verschleppt angekündigte neue TÜV-Abgaskontrolle

Archivmeldung vom 05.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Abgas: Luftverschmutzung macht krank. Bild: pixelio.de, Gabi Eder
Abgas: Luftverschmutzung macht krank. Bild: pixelio.de, Gabi Eder

Die Einführung des angekündigten strengeren Messverfahrens für die Abgasuntersuchung von Autos wird sich bis mindestens Mitte 2023 verzögern. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf regierungsinterne Dokumente. Geplant war, noch dieses Jahr im Rahmen der TÜV-Hauptuntersuchung auch Feinstaubpartikel zu messen.

Doch die dafür nötigen Geräte müssen nach Auffassung des zuständigen Bundesverkehrsministeriums dringend geeicht werden. Dafür seien allerdings das Wirtschaftsministerium und dessen nachgeordnete Behörden zuständig. Bis die staatlichen Ingenieure so weit sind, dauere es, heißt es aus der Bundesregierung. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will das nicht hinnehmen.

"Die notwendigen Messgeräte sind vom Werk aus kalibriert und für zwei Jahre zugelassen", sagte DUH-Experte Axel Friedrich. "In dieser Zeit kann die Bundesregierung alle nötigen Details zur künftigen Eichung der Geräte klären." Friedrich fordert, den Partikeltest für Benziner und Diesel einzuführen. Zusätzlich solle die Einhaltung der Stickoxidgrenzwerte gemessen werden. Unterstützung bekommt er von Prüfunternehmen. Die Abgasthematik sei heute beinahe genauso wichtig wie die technische Sicherheit der Fahrzeuge, sagte Frank Schneider vom Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV). Er rät ebenfalls dazu, neben Diesel-Pkw auch Benziner zu untersuchen. Für die Stickoxidwerte seien zwar weitere Geräte nötig, sie würden Abgasuntersuchungen aber nur geringfügig verteuern. Jährliche Mehrbelastung für Fahrzeughalter laut VdTÜV: etwa 6,40 Euro.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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