Womöglich Tausende Passwörter von Bundespolizisten gestohlen
Archivmeldung vom 29.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundespolizei hat eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Cyberangriffs auf das Regierungsnetz gestellt. Das berichtet die "Welt". Konkret geht es um die Attacke auf den Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB), die Ende Februar bekannt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten die Hacker zunächst das IT-System der Hochschule des Bundes (HS Bund) in Brühl mit Schadsoftware infiziert und waren so in das Regierungsnetz eingedrungen.
"Es trifft zu, dass die Bundespolizei aufgrund des Verdachts einer möglichen Straftat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt hat", teilte ein Sprecher der Bundespolizei der "Welt" mit. Mehr Details nannte er nicht. Wie die "Welt" berichtet, geht die Bundespolizei davon aus, dass bei dem Hackerangriff rund 3.000 Zugangsdaten von Bundespolizisten zur digitalen Lernplattform der Hochschule des Bundes abgegriffen worden sein könnten. Die Lernplattform Ilias ist zwischenzeitlich abgeschaltet worden. Das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln in der Sache.
Im Dezember 2017 hatten deutsche Sicherheitsbehörden von einem ausländischen Geheimdienst den Hinweis auf einen Cyberangriff erhalten. Eine Hackergruppe, die als "Snake" oder "Epic Turla" bekannt ist, war offenbar in das Regierungsnetz IVBB eingedrungen sein. Sie wird russischen Geheimdiensten zugeordnet. Betroffen waren zunächst die IT-Systeme der Bundesakademie für Öffentliche Verwaltung (BAköV) und der Hochschule des Bundes (HS Bund), später dann auch das Netz des Auswärtigen Amtes. Inzwischen führt der Generalbundesanwalt ein Ermittlungsverfahren wegen des Spionageangriffs.
Quelle: dts Nachrichtenagentur