CDU-Arbeitnehmerflügel will Pendlerpauschale anheben
Der Arbeitnehmerflügel der CDU möchte die Pendlerpauschale auf 40 Cent pro Entfernungskilometer erhöhen. Das geht aus einem Fünf-Punkte-Programm der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) hervor, über das die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochausgabe berichtet.
Derzeit liegt die Pendlerpauschale für die ersten 20 Kilometer bei 30
Cent, danach bei 38 Cent. Die Erhöhung dürfte den Fiskus nach Angaben
der CDA etwa zwei Milliarden Euro kosten. Der CDU-Arbeitnehmerflügel
will damit die "arbeitende Mitte" entlasten, wie ihr Vorsitzender Dennis
Radtke erklärte.
Das Papier sieht zudem die Einführung eines
subventionierten Industriestrompreises von maximal fünf Cent pro
Kilowattstunde vor, der zeitlich bis 2030 befristet sein soll. "Er ist
nötig, um die energieintensive Industrie im Land zu halten. Die Pläne
der Ampel reichen dazu nicht aus", sagte der Chef des
CDU-Arbeitnehmerflügels. Er gab allerdings zu, dass dieser Vorschlag in
der CDU umstritten sei.
Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln,
möchte die CDA auch die Energiesteuern auf das europäische Mindestmaß
senken, klimafreundliche Investitionen neben einer 100-prozentigen
Sofortabschreibung mit 30 Prozent prämieren und eine Höchstdauer für
Genehmigungsverfahren von einem Jahr einführen.
Zudem fordert
CDA-Chef Radtke einen europäischen Stahlgipfel, um die Unabhängigkeit
dieser strategischen Branche sicherzustellen. "Es brennt hier an allen
Ecken und Enden", sagte der Arbeitnehmerchef der CDU. "Wir brauchen
umfassende Maßnahmen gegen Billigstahl aus China."
Schließlich
soll es nach den Plänen der CDA auch ein Sofortprogramm für mehr
Wohnungsbau geben. "Wohnen darf nicht zum Luxusgut werden", steht im
Papier der CDU-Organisation. Deshalb soll die Grunderwerbsteuer beim
Ersterwerb einer eigenen Immobilie künftig entfallen. Die Kreditzinsen
beim Erwerb eines Eigenheims sollen steuerlich absetzbar sein, die
Mehrwertsteuer beim Bau einer selbst genutzten Immobilie wegfallen. Die
CDA will außerdem das Baukindergeld fortführen und verdoppeln und jede
dritte Bauvorschrift abschaffen.
Eine Finanzierung für die
Forderungen hat die CDA noch nicht vorgelegt. Es sollen allerdings weder
Sozialleistungen gekürzt, noch Steuern erhöht werden.
Das
Fünf-Punkte-Programm soll in das Wahlprogramm der CDU einfließen. "Das
Fünf-Punkte-Programm ist ein Angebot an die CDU, um bei zentralen Themen
vor der Welle zu bleiben", sagte CDA-Chef Radtke. Die SPD habe sich von
den Sorgen der Arbeitnehmer in diesem Land verabschiedet und sich "zu
einer reinen Bürgergeld-Partei entwickelt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur