Junge Union warnt Kramp-Karrenbauer vor Vernachlässigung der CDU
Archivmeldung vom 27.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Junge Union hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) davor gewarnt, wegen ihres neuen Ministeramtes ihre Aufgaben als CDU-Chefin zu vernachlässigen. "Die Erneuerung der CDU braucht viel Kraft. Sie darf nicht auf der Strecke bleiben", sagte der JU-Chef Tilman Kuban den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
Die CDU-Chefin müsse "sicherlich erklären, wie sie das machen will." Die Junge Union werde sie dabei unterstützen, so der JU-Chef weiter. Kramp-Karrenbauer wurde in dieser Woche als neue Verteidigungsministerin vereidigt.
Die bisherige Amtsinhaberin Ursula von der Leyen (CDU) wechselt als EU-Kommissionspräsidentin nach Brüssel. Die Möglichkeit einer Urwahl des nächsten Unions-Kanzlerkandidaten ließ Kuban offen. Auf die Frage, ob diese Form der Basisbeteiligung ausgeschlossen sei, weil sie nicht in der Parteisatzung stehe, sagte der JU-Chef: "Ein Kanzlerkandidat steht allerdings auch nicht in der CDU-Satzung." Wichtig sei, dass die CDU das Verfahren der Kandidatenkür schnell festlege.
"Es kann momentan alles schnell gehen. Dann darf es kein Hauruckverfahren geben", sagte Kuban den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Der JU-Chef forderte, die CDU dürfe sich thematisch nicht allein auf die Klimapolitik konzentrieren, die in den letzten Monaten angesichts der anhaltenden Schülerdemonstrationen in den Fokus gerückt war. Es gebe in Deutschland "noch ein paar andere Fragen als die Klimapolitik. Im ländlichen Raum ärgern sich die Leute über schlechte Internet- oder Busverbindungen, Schulschließungen oder Integrationsprobleme und sorgen sich um ihre Sicherheit", so der CDU-Politiker. Die Union müsse "selbstbewusster bereit sein, ihre Antworten zu geben. Dann muss man auch niemandem hinterherlaufen", so der JU-Chef weiter. Man habe die Grünen "in den letzten Monaten zu wenig gestellt und ihre Widersprüche zu wenig deutlich gemacht", sagte Kuban den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
Quelle: dts Nachrichtenagentur