Lauterbach legt Gesetzentwurf zur Suizidprävention vor
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einen Gesetzentwurf zur Suizidprävention vorgelegt und zugleich die Opposition um Unterstützung gebeten, damit das Vorhaben noch in dieser Wahlperiode beschlossen werden kann. "10.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr bei uns das Leben", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Wir tun zu wenig, das zu verhindern. Das Suizidpräventionsgesetz ist
daher überfällig und darf nicht dem Ampel-Aus zum Opfer fallen", sagte
Lauterbach. Er sei zuversichtlich, dass der Entwurf noch Mehrheiten
finden werde. "Das Thema steht außerhalb von Parteipolitik, es ist zu
wichtig, um verschoben zu werden", mahnte der SPD-Politiker.
Die
rot-grüne Minderheitsregierung verfügt im Bundestag nicht mehr über eine
Mehrheit. Der Entwurf für das Suizidpräventionsgesetz, über den die
RND-Zeitungen berichten, sieht die Einrichtung einer nationalen
Koordinierungsstelle vor, die Beratungsangebote entwickeln, die
vorhandenen Strukturen vernetzen und eine deutschlandweite Rufnummer für
Betroffene konzipieren soll.
Geplant ist, die Nummer 113 als
kostenfreie, nationale Rufnummer für Suizidgefährdete einzurichten.
"Oftmals wären Suizidversuche und Suizide vermeidbar, wenn die
bestehenden Hilfsangebote verzweifelte Menschen frühzeitig erreichen",
heißt es in dem Entwurf.
Die Entwicklung der Suizidzahlen der
vergangenen Jahre zeige keinen nennenswerten Rückgang mehr und zuletzt
2022 und 2023 sogar einen erneuten Anstieg, wird in dem Entwurf
argumentiert. "Es bedarf eines zielgenaueren Ausbaus bestehender
Hilfestrukturen und einer Verbesserung der Vernetzung und Koordination
vorhandener Hilfsangebote", heißt es in dem Gesetzentwurf.
Quelle: dts Nachrichtenagentur