Faeser will bundesweite Grenzkontrollen nach EM nicht fortsetzen
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die bundesweiten Grenzkontrollen der Bundespolizei nach der EM nicht verlängern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums (BMI) sagte "Bild am Sonntag", die Anwendung der vorübergehenden Anordnung von Binnengrenzkontrollen bei der EM sei "nur zeitlich begrenzt und als ultima ratio. Die Anordnung ist auf EU-Ebene zu notifizieren."
Deutschland müsste weitere bundesweite Kontrollen bei der EU anmelden.
Das ist aber nicht geplant. Am Montag präsentiert Faeser zusammen mit
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Bilanz der bundesweiten
Grenzkontrollen während der EM. Vom 7. Juni bis Sonntag wurden Hunderte
Schleuser erwischt, Tausende illegale Einreisen verhindert, Migranten
zurückgewiesen und über 100 Fußball-Hooligans die Einreise verweigert.
Laut
Bundespolizei waren rund ein Drittel der unerlaubten Einreisen an den
Grenzen zu Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlanden, Dänemark sowie
im See- und Luftverkehr festgestellt worden. Dort werde die
Bundespolizei laut BMI in Zukunft "das Instrument der Schleierfahndung
einsetzen, um mit gezielten Kontrollen gegen grenzüberschreitende
Kriminalität vorzugehen". Die Bundespolizei kann dort keine
Zurückweisungen mehr durchführen.
Kritik kommt von Alexander
Throm, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er
forderte in "Bild am Sonntag": "Faeser muss alle Grenzkontrollen über
die EM hinaus verlängern, ein Schutz nur nach Süden und Osten reicht
nicht. Ein Drittel der unerlaubten Einreisen findet im Westen und Norden
unseres Landes statt." Die Regierung sollte "die Kontrollen zügig bei
der EU-Kommission anmelden".
Auch die FDP will eine Verlängerung:
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte "Bild am Sonntag": "Gerade
zur EM haben wir gesehen, wie sinnvoll Grenzkontrollen sind. Frau Faeser
muss daher in der nächsten Kabinettssitzung eine Sicherheitsstrategie
vorlegen, wie Grenzkontrollen nach der EM verlängert werden können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur