Hilfe für Flüchtlinge: Kommunen können wegen monatelanger Vergabeverfahren kurzfristig ihre Kapazitäten nicht ausbauen.
Archivmeldung vom 15.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Landkreise in Sachsen-Anhalt stoßen bei der Aufnahme von Flüchtlingen an ihre Grenzen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Das Bau-Vergaberecht behindert eine schnelle Reaktion, ohne eine rasche Lösung könnten die Kreise gezwungen sein, die Flüchtlinge in Zelten und Turnhallen unterzubringen. "Wir brauchen ein vereinfachtes Vergabeverfahren. Es eilt, schon jetzt funktioniert das mehr schlecht als recht", sagt der Wittenberger Vize-Landrat Jörg Hartmann.
Die Flüchtlingszahlen sind wegen weltweiter Krisen und Kriege stark angestiegen. 2009 waren noch 817 Asylsuchende nach Sachsen-Anhalt gekommen, 2014 waren es 6 618, und für das laufende Jahr erwartet das Landesinnenministerium bis zu 18 000. Das Land ist für die Erstaufnahme und Verteilung der Asylsuchenden zuständig, die Unterbringung obliegt den Kommunen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)