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Wulff lehnt Veröffentlichung seiner Mailbox-Nachricht ab

Archivmeldung vom 05.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christian Wilhelm Walter Wulff Bild: wikipedia.org
Christian Wilhelm Walter Wulff Bild: wikipedia.org

Bundespräsident Christian Wulff hat die Veröffentlichung des Wortlauts seiner umstrittenen Mailbox-Nachricht an "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann abgelehnt. "Die in einer außergewöhnlich emotionalen Situation gesprochenen Worte waren ausschließlich für Sie und für sonst niemanden bestimmt", schrieb Wulff in einem offenen Brief an den Chefredakteur.

Wulff habe sich für den Anruf entschuldigt und Diekmann habe "diese Entschuldigung dankenswerterweise angenommen". "Damit war die Sache zwischen uns erledigt. Dabei sollte es aus meiner Sicht bleiben", so der Bundespräsident. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung Wulff öffentlich um Zustimmung gebeten, den Wortlaut der Mailbox-Nachricht veröffentlichen zu dürfen. Wulff hatte in einem Fernseh-Interview am Mittwoch behauptet, dass es bei seinem Anruf lediglich um eine Verschiebung der Berichterstattung gegangen sei.

DLF-Chefredakteur rechnet mit Veröffentlichung von Wulffs Mailbox-Nachricht

Der Chefredakteur des Deutschlandfunks, Stephan Detjen, ist sich sicher, dass die "Bild"-Zeitung das Transkript der Mailbox-Nachricht von Bundespräsident Christian Wulff veröffentlichen wird. "Das wird sicherlich geschehen", sagte Detjen im Deutschlandfunk. "Und das wird natürlich noch mal schwierig, wenn da jetzt ein möglicherweise höchst peinlicher Anruf des Bundespräsidenten als Text oder möglicherweise sogar als Audio, als hörbares Dokument in Erscheinung tritt." Es sei tatsächlich ein massiver Versuch gewesen, die Berichterstattung der Zeitung zu beeinflussen. Wulff habe sich während des Interviews in die Rolle gesetzt, dass es nur um die Bitte um einen Aufschub gegangen sei. "Insgesamt war das so eine Art Verkleinerungs- und Verkleinbürgerlichungs-Strategie dieser ganzen Vorgänge, die Christian Wulff da verfolgt hat", kritisierte Detjen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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