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Arbeitsmarktforscher: Flüchtlingsintegration schneller als gedacht

Archivmeldung vom 06.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt geht es nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) deutlich schneller voran als zunächst angenommen.

"Ich rechne damit, dass im Herbst ungefähr 40 Prozent der Flüchtlinge in erwerbsfähigem Alter einer Beschäftigung nachgehen. Damit wäre die Integration in den Arbeitsmarkt etwa ein Jahr schneller verlaufen, als wir es bei früheren Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland festgestellt haben", sagte Herbert Brücker, Leiter des Bereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung beim IAB, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Damit sind wir recht zufrieden. Zumal die Startvoraussetzungen bei den Flüchtlingen 2015 und danach besonders schwierig waren – schon allein, weil Deutsch vom Arabischen sehr viel weiter weg ist als beispielsweise die Sprachen vom Balkan wie bei den Flüchtlingen der Neunzigerjahre." Brücker sagte, derzeit seien ungefähr 36 Prozent der Flüchtlinge zwischen 15 und 64 Jahren in Arbeit. "Das sind etwa 380.000 bis 400.000 Beschäftigte", so der IAB-Forscher.

Sehr viele seien als Leiharbeiter beschäftigt, wenn auch zu relativ geringen Löhnen: "Darüber hinaus gibt es einen hohen Flüchtlingsanteil in der Gastronomie, in der Security, im Reinigungsgewerbe, auf dem Bau und in der Pflege." Etwa 50 Prozent der Flüchtlinge mit Job seien als Fachkräfte oder Spezialisten und Experten tätig. "Dies ist ein überraschend hoher Wert, wenn man bedenkt, dass nur jeder fünfte Flüchtling vor der Flucht einen Berufsabschluss gemacht oder ein Hochschulstudium abgeschlossen hat", so Brücker. "Die Erklärung ist , dass diese Menschen in ihren Heimatländern ohne Abschluss relativ qualifizierte Tätigkeiten ausgeübt haben. In Ländern wie Syrien gibt es für Kfz-Mechaniker keine Lehre wie bei uns. Man lernt im Job."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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