Gauck lobt Verhalten der Jugendlichen in Coronakrise
Archivmeldung vom 19.04.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAlt-Bundespräsident Joachim Gauck hat das Verhalten der Jugendlichen in der Coronakrise gelobt. Natürlich gebe es auch Probleme mit jungen Leuten, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Aber wenn die ausrasten, kann ich das ja eher verstehen, als wenn meine Altersgenossen ausrasten."
Bei den sogenannten "Querdenker"-Demos gebe es "jede Menge grauhaarige und weißhaarige Typen", die ohne Maske unterwegs seien, sagte Gauck. "Dass die Jugendlichen hier ein wesentlicher Teil des Protests wären, das kann ich nicht sehen", setzte er hinzu.
Er könne kein besonders kritikwürdiges Verhalten der Jugend erkennen. Gauck verteidigte die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten gegen Kritik für ihre Politik in der Coronakrise. In einer solch komplexen Entscheidungssituation hätten diejenigen, die das Sagen haben, kaum eine Chance, in den Augen der Menschen alles richtig zu machen. "Es ist doch nie jedermann zufriedenzustellen", sagte er. Der Pfarrer und DDR-Bürgerrechtler, der von 2012 bis 2017 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland war, sagte: "Ich kann die Einschränkungen, die mir auferlegt sind, nachvollziehen - und was ich verstehen kann, das kann ich dann auch irg endwo akzeptieren." Er ergänzte: "Dass die Regierung manchmal zu viel und manchmal zu wenig Vorsicht an den Tag legt, das ist menschlich." Gauck schloss: "Ich sehe da jedenfalls keine schuldhafte Form von Machtmissbrauch oder auch nur eine Neigung, ein bisschen diktatorhaft durchzuregieren. Das kann ich nicht erkennen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur