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Truger revidiert Prognose der Wirtschaftsweisen

Archivmeldung vom 17.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Achim Truger (2019)
Achim Truger (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "#tpw19: Podiumsdiskussion: Wie zukunftsfähig ist das deutsche Wirtschaftsmodell?" / Eigenes Werk

Nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Achim Truger ist die vergleichsweise optimistische Einschätzung des Sachverständigenrates zur erwarteten Rezession in Deutschland nicht mehr haltbar. In einem Sondergutachten hatte das Gremium für den günstigsten Fall mit einem Minus von 2,8 Prozent gerechnet. "Diese Prognose ist jetzt drei Wochen alt", sagte Truger der "Saarbrücker Zeitung".

Damals habe man allerdings auch schon Risikoszenarien entwickelt, wonach das deutsche Bruttoinlandsprodukt um bis zu 5,4 Prozent schrumpfen könne. "Das ist jetzt realistischer geworden", erklärte Truger. Zugleich wies der Ökonom darauf hin, dass der Anteil der jetzt behördlich geschlossenen Branchen an der gesamten Wertschöpfung nur sieben Prozent beträgt.

"Die durch den Lockdown direkt ausgelösten Folgen erklären also nur einen Teil der wirtschaftlichen Schwäche in Deutschland", erläuterte der Ökonom. Entscheidend seien noch andere Faktoren wie zum Beispiel die Störung internationaler Lieferketten. Auch die Exportnachfrage sei stark eingebrochen. "Aus all dem lässt sich schließen, dass Deutschland wirtschaftlich erst dann wieder richtig loslegen kann, wenn das auch überall um uns herum geschieht", so Truger. Daher sei auch die Erwartung falsch, dass die deutsche Politik alles entscheiden könne. "Sie kann nur einen Teil der Einbrüche direkt beeinflussen", sagte der Ökonom.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)


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