Spitzenpolitiker von SPD und FDP weiterhin für Arbeitslosen-Prämie
Archivmeldung vom 08.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Fraktionsvizes von SPD und FDP verteidigen die geplante 1.000-Euro-Prämie für Langzeitarbeitslose gegen interne Kritik. "Aus der Schule wissen wir, es braucht nicht nur Strafe, sondern auch Anreize", sagte SPD-Fraktionsvizin Verena Hubertz dem "Handelsblatt".
Deswegen finde sie die Logik hinter der Prämie richtig.
FDP-Fraktionsvize
Lukas Köhler betonte, dass die Prämie als Teil der Wachstumsinitiative
zusammen mit verschärften Sanktionen beim Bürgergeld auf den Weg
gebracht worden sei. "Wichtig ist, dass die Wachstumsinitiative jetzt
schnell und vollständig umgesetzt wird." Die Prämie ermögliche, dass der
"Übergang aus dem Bürgergeld in den Arbeitsmarkt möglichst einfach und
attraktiv" wird.
Etwas zurückhaltender äußerte sich
Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch: "Die Bundesregierung hat mit der
Prämie einen Vorschlag gemacht, den wir uns genau anschauen werden",
sagte der designierte Wahlkampleiter der Partei dem "Handelsblatt". Klar
sei: "Wir wollen die Anreize weiter verbessern, Mehrarbeit soll noch
stärker als bisher im Portemonnaie ankommen."
Am Wochenende
hatten andere Ampel-Vertreter Widerstand gegen der Plan der
Bundesregierung angekündigt, eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro
auszuzahlen, wenn Langzeitarbeitslose einen
sozialversicherungspflichtigen Job aufnehmen. Dieser muss ein Jahr
andauern und so gut vergütet sein, dass die Person keinerlei Bürgergeld
mehr braucht.
Die Prämie ist Teil der "Wachstumsinitiative", auf
die sich Kanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck
(Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) Anfang Juli geeinigt
hatten.
Auch Habeck verteidigte den Vorschlag am Montag. Das
Gesetz zur Prämie wird im Arbeitsministerium von Arbeitsminister
Hubertus Heil (SPD) erarbeitet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur