Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke erwartet "österreichische Verhältnisse" in Deutschland
Archivmeldung vom 27.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Politologe Albrecht von Lucke rechnet damit, dass aus dem Streit innerhalb der Unionsparteien über den Kurs in der Flüchtlingspolitik die rechtspopulistische AfD gestärkt hervorgehen könnte. "Der Anti-Merkel-Diskurs innerhalb der Union entpuppt sich als Bumerang", erklärt er in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).
Faktisch spiele dies der AfD in die Hände, die das ganze politische Feld nach rechts verschieben würde. Unweigerlich hätte dies "österreichische Verhältnisse" zur Folge, schreibt von Lucke und führt aus: "Jede kleine Zweier-Koalition (nach Rot-Grün also auch Schwarz-Grün) wäre mangels hinreichender Stärke der beiden großen Parteien ausgeschlossen - und Rot-Rot-Grün möglicherweise auch." Die große Koalition hätte damit wie in Österreich dauerhaft bestand und zwar mit "schrumpfenden 'Großparteien' und wachsendem rechten Rand", schlussfolgert der Publizist.
Quelle: neues deutschland (ots)