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amnesty wirft Innenminister Friedrich Ignoranz vor

Archivmeldung vom 11.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Hans-Peter Friedrich Bild: cducsu.de
Hans-Peter Friedrich Bild: cducsu.de

Amnesty-Generalsekretärin Monika Lüke hat das Vorgehen von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gegenüber nordafrikanischen Flüchtlingen scharf kritisiert. Lüke sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe): "Einfach die Grenzen dicht machen zu wollen, ist ein riesiger Rückschritt und auch keine Lösung." Friedrich hatte angekündigt, wegen der Vergabe von Visa an tunesische Flüchtlinge in Italien die Kontrollen an den deutschen Grenzen zu verstärken.

Lüke betonte, Deutschland dürfe sich der Bewältigung des Flüchtlingsproblems nicht einfach entziehen. Es gebe europäische Regelungen, wonach auch die Bundesrepublik einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen müsse. "Das darf der Minister nicht ignorieren." Vieles von dem, was Friedrich und seine Kollegen in den Bundesländern derzeit sagen würden, sei zudem "reine Rhetorik". Laut Lüke würden noch lange viele Menschen versuchen, nach Europa zu fliehen. "Weil der Krieg in Libyen andauert und sich in den Ländern Nordafrikas die Lage für die Menschen noch nicht verbessert hat." Die Staatengemeinschaft müsse deshalb die humanitäre Hilfe in den betroffenen Regionen Nordafrikas deutlich verstärken. "Es droht eine humanitäre Katastrophe", warnte die Generalsekretärin von amnesty international.

Quelle: Saarbrücker Zeitung

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