Grüner Wahlkampfleiter: Brauchen "mehr Klarheit" und "mehr Härte"
Archivmeldung vom 30.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer stellvertretende Fraktionsvorsitzende und designierte Leiter des Bundestagswahlkampfs der Grünen, Andreas Audretsch, sieht den FPÖ-Sieg in Österreich mit Sorge.
"Man sieht das auch in Österreich, die Mischung aus Rechtsextremismus,
aus rechtsextremen Positionen, aus Desinformation, aus
Verschwörungstheorien wahnsinnig wirkmächtig ist", sagte er am Montag
den Sendern RTL und ntv. "Dagegen muss man sich auch als Partei, muss
man sich in inhaltlich und auch im Auftreten neu einrichten und neu
aufstellen."
Deswegen begrüße er die personelle Neuaufstellung an
der Parteispitze. "Felix Banacak, Franziska Brantner, zwei großartige
Menschen. Ich freue mich, dass die antreten." Man stelle sich zudem
"inhaltlich komplett neu" auf.
"Und drittens stellen wir uns auch
neu auf, was die Anmutung angeht. Ich bin Wahlkampfleiter und ich
glaube, dass wir tatsächlich an dieser Stelle mehr Klarheit brauchen.
Wir brauchen auch mehr Härte, wenn es um zum Beispiel
Desinformationskampagnen geht. Gerade dann, wenn so was aus dem Kreml
gesteuert wird", sagte er.
"Und wir brauchen vor allem, und das
ist ganz wichtig, Freude und Überzeugung mit den Fragen, die wir in den
Mittelpunkt stellen. All das bereiten wir jetzt vor. All das stellen wir
auf. Und dann werden wir mit aller Kraft und mit Verve und mit Freude
in die Zukunft gehen."
Audretsch fordert außerdem einen neuen
Gerechtigkeitsdiskurs und eine Besteuerung von Immobiliengewinnen. "Weil
für ganz viele Menschen geht es genau darum, ob es gerecht in diesem
Land zugeht." Zum Beispiel sei es doch "absolut ungerecht", dass viele
Menschen unter steigenden Mieten maximal Probleme litten. "Dass auf der
anderen Seite Leute ihre Kredite abzahlen und diejenigen, die mit
Immobilien spekulieren, die am Ende dort Profit machen, dabei auch noch
die Immobilienmärkte anheizen, auf Gewinne aus Veräußerungen keinerlei
Steuern zahlen: sechs Milliarden Euro, die verloren gehen."
"Die
könnte man stecken in mehr Sozialarbeit, in mehr Lehrkräfte, in die
Frage, inwieweit man in den Kitas Dinge voranbringt, dass es für alle am
Ende besser wird. Und wir brauchen einen neuen Gerechtigkeitsdiskurs,
eine neue Antwort darauf, wie wir ein gerechteres Deutschland
hinkriegen. Und da liegt der Kern der Problematik. Menschen wollen, dass
es gerecht in diesem Land zugeht. Und da werden wir neue Antworten
erarbeiten und neue Antworten in den Mittelpunkt stellen", sagte
Audretsch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur