Wehrbeauftragter: Briefe von Afghanistan-Soldaten offenbar systematisch geöffnet
Archivmeldung vom 18.01.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Fabian PittichDie Heimatpost von Soldaten aus Afghanistan ist auf dem Weg nach Deutschland offenbar systematisch geöffnet worden. Nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe) hat der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, darüber in einem Brief Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg informiert und Ermittlungen gefordert.
In dem Brief von Königshaus heißt es nach Informationen der Zeitung wörtlich: "Bei meinem jüngsten Besuch in Afghanistan wurde ich von Soldaten des ASB MeS darüber informiert, dass deren Briefe nach Deutschland offenbar in großer Zahl systematisch geöffnet worden seien. Die Briefe kamen nach diesen Berichten bei den Adressaten in der Heimat teilweise mit Inhalt, aber geöffnet, teilweise auch ohne Inhalt an." Es sei bisher nicht bekannt, wo und durch wen die Sendungen geöffnet worden seien. Laut Königshaus handelt es sich offenbar ausschließlich um Postsendungen, die aus Mazar-E-Sharif in den letzten drei Monaten nach Deutschland gesandt worden waren. Königshaus schreibt in seinem Brief an Guttenberg weiter: "Da hinreichende Anhaltspunkte für eine mögliche Straftat vorliegen, bitte ich Sie, die notwendigen Ermittlungen zu veranlassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur