Nach Kanzler-Machtwort zu AKW Emsland sind Pläne für Ölkraftwerke in der Nordsee vom Tisch
Archivmeldung vom 26.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Idee aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), bis zu drei schwimmende Ölkraftwerke in der Nordsee Strom produzieren zu lassen, um die Ausfälle durch die Abschaltung des Atomkraftwerks (AKW) Emsland zu kompensieren, ist vom Tisch. Grund ist das Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum befristeten Weiterbetrieb des Atomkraftwerks bei Lingen im Emsland. Das erklärte ein Sprecher aus dem niedersächsischen Umweltministerium am Dienstag auf Nachfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Demnach hieß es aus dem BMWK: "Es ist richtig, dass die belgische Firma Exmar der Bundesregierung über die deutsche Botschaft in Belgien angeboten hatte, bis zu drei Kraftwerksschiffe in Deutschland zu installieren. Wir hatten hierzu den Austausch mit der Firma und der niedersächsischen Regierung aufgenommen. Mit der Entscheidung, dass alle drei verbliebenen Atomkraftwerke maximal bis zum 15. April 2023 im Streckbetrieb laufen können, ist das Angebot aktuell nicht mehr relevant."
Umweltminister Olaf Lies erklärte gegenüber der NOZ, dass das Land bei der Idee, schwimmende Ölkraftwerke in Niedersachsen zu installieren, "von Anfang an skeptisch" gewesen sei. Dennoch habe das Land mit der Prüfung begonnen. Mit Blick auf die neue Situation zeigte der SPD-Politiker sich gleichwohl erleichtert und erklärte: "Ich begrüße es, wenn wir diese Idee nun zu den Akten legen können."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)