CDU-Politiker Schlarmann kritisiert Merkel-Fixierung seiner Partei
Archivmeldung vom 25.07.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Chef der CDU-Mittelstands und Wirtschaftsvereinigung, Josef Schlarmann, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihres Umgangs mit der Partei angegriffen. "Die CDU ist auf kommunaler Ebene durchaus eine Volkspartei, auf Bundesebene gibt es allerdings auch in der Union zentralistische Tendenzen" , sagte Schlarmann dem Magazin "Cicero".
Ein Hinweis darauf sei die Tatsache, dass zur Verabschiedung des Wahlprogramms eben kein Parteitag einberufen worden sei, sondern nur unverbindliche Bürgerforen. "Da wurde etwas veranstaltet, das wie Demokratie aussieht, aber keine Demokratie ist." Angela Merkels Diktum der "Alternativlosigkeit" sei ein weiterer Beleg für die Abgehobenheit der Regierungspolitik , kritisierte der Politiker.
Nicht zuletzt die Finanzkrise habe zu einer Verschiebung der Macht vom Bundestag in die Exekutive geführt. "Das sind Entwicklungen, die ich für bedenklich halte und die auch die Gründungsväter der Bundesrepublik nicht gewollt hätten ob Erhard, Röpke oder Adenauer."
Schlarmann hatte Merkel schon in der Vergangenheit kritisiert. Während des Wahlkampfes ist öffentliche Kritik allerdings besonders in der CDU ungewöhnlich. Der 73 Jahre alte Schlarmann tritt im Herbst als Chef der Mittelstands und Wirtschaftsvereinigung ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur