Heftiger Widerstand in der SPD-Fraktion gegen Unternehmenssteuerreform
Archivmeldung vom 03.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn der SPD-Bundestagsfraktion kündigt sich heftiger Widerstand gegen die Unternehmenssteuerreform an. So forderte der Sprecher der Parlamentarischen Linken, Ernst Dieter Rossmann, ein Abrücken von einer Körperschaftsteuersenkung auf 15 Prozent.
"Es würde reichen, den Körperschaftsteuersatz auf
Unternehmensgewinne von 25 auf 19 Prozent zu senken", sagte Rossmann
der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Dann hätten wir
weitgehende Aufkommensneutralität, wie es auch im Koalitionsvertrag
steht." Zudem habe er "die Sorge, dass Deutschland einen
Steuerdumping-Wettbewerb in Europa auslöst", fügte Rossmann hinzu.
Positiv bewertete er hingegen geplante Reformteile wie die
Zinsschranke, mit denen Steuertricks großer Unternehmen unterbunden
werden sollen. Die Reform müsse verknüpft werden mit den Themen
Mindestlohn und Erbschaftsteuer, forderte ossmann: "Wir können nicht
Milliarden-Entlastungen für Unternehmen durchwinken und gleichzeitig
zusehen, dass bei großen Erbschaften ab einer Million Euro nichts
passiert." Nach eigenen Angaben kann er auf bis zu 100 der 222
SPD-Abgeordneten zählen. Die Reform soll im Mai verabschiedet werden.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post