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Parteienforscher: AfD muss mit kontroversen Debatten gestellt werden

Archivmeldung vom 25.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die AfD muss nach Ansicht von Hajo Funke, Parteienforscher und Extremismusexperte an der Freien Universität Berlin, im Bundestag mit kontroversen Debatten gestellt werden: "Die AfD will diese Republik grundlegend verändern. Hier müssen die anderen Parteien mit Argumenten dagegenhalten", sagte Funke der "Passauer Neuen Presse".

"Wenn sie nach rechts rücken, wird die AfD noch stärker", prognostiziert der Forscher. Der Politologie-Professor erwartet, dass die Parlamentskultur sich mit der "rechtsradikalen und zum Teil völkischen wie rassistischen Partei", verändert. "Das haben wir bereits bei der Konstituierung erlebt", erklärte er. Die AfD habe mit ihrem Kandidaten Albrecht Glaser für das Amt Bundestagsvizepräsidenten jemanden aufgestellt, der mit seinen Positionen zum Islam und zur Religionsfreiheit nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehe. Die Zweifel der anderen Fraktionen und die Entscheidung, ihn nicht zu wählen, seien begründet gewesen.

Funke versteht die AfD als große Herausforderung für die demokratischen Parteien. "Sie müssen diese Partei stellen. Man sollte sie nicht hofieren, aber ihr auch keine Gelegenheit geben, sich als Opfer zu stilisieren", fordert der Extremismusforscher. Wenn sich die AfD-Abgeordneten im Ton und Vokabular vergriffen, müsse dies konsequent geahndet werden. Funke sieht weder einen Hauch von Weimar noch die AfD als ernsthafte Bedrohung für die Demokratie. "Wir haben eine ganz andere ökonomische Situation. Es gibt heute eine breite demokratische Mehrheit im Bundestag. Von Weimarer Verhältnissen kann keine Rede sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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