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"Letzte Generation" plant Lahmlegung der Hauptstadt

Archivmeldung vom 08.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Letzte Generation: Straßenblockade am Hauptbahnhof Berlin (2022) (Symbolbild)
Letzte Generation: Straßenblockade am Hauptbahnhof Berlin (2022) (Symbolbild)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" planen, ab dem 19. April Berlin mit zahlreichen Blockadeaktionen "lahmzulegen". Die Offensive in der Hauptstadt soll insgesamt zwei Wochen dauern, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf interne Unterlagen der Gruppe berichtet.

Demnach geht die "Letzte Generation" davon aus, dass 160 Personen nötig seien, um die Hauptstadt zeitweise "zum Stillstand" zu bringen. Bislang haben mehr als 650 Anhänger der Gruppierung angekündigt, ab Mitte April in Berlin "zivilen Widerstand zu leisten", wie es auf der Webseite der Gruppierung heißt.

Neben Straßenblockaden, bei denen sich Unterstützer der Gruppe an Kreuzungen auf die Fahrbahn kleben wollen, plant die "Letzte Generation" auch Protestmärsche. Sie sollen unangemeldet stattfinden und ebenfalls dazu dienen, den Verkehr zu behindern.

"Letzte Generation" will an Schulen Unterstützer werben

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" planen bundesweit Vorträge in Klassenräumen, um Schüler über "zivilen Widerstand" zu informieren und neue Mitstreiter für ihre Aktionen zu gewinnen. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Teilnahme an internen Informationsveranstaltungen der Gruppe. Bei einem digitalen Treffen am vergangenen Dienstag etwa informierten Vertreter der "Letzten Generation" Interessierte über ihre Pläne, systematisch an Schüler heranzutreten. Zu den rund zwei Dutzend Teilnehmern verschiedener Altersgruppen gehörten Studenten, Lehrer, eine Theologin und ein Landwirt. Das "vorrangige Ziel" der Vorträge an Bildungseinrichtungen sei die "Aufklärung" über die Aktionen der "Letzten Generation", hieß es. Die Aktivisten wollen sich in die Bildungseinrichtungen einladen lassen. Zielgruppe seien "hauptsächlich" Schüler aus der Oberstufe, die sich mit ihren Smartphones mit den Aktivisten vernetzen könnten. Darüber hinaus hieß es: "Wir hatten auch Anfragen von Grundschulen, auch das ist eine Möglichkeit."

So könne die Meinung von Eltern durch Kinder beeinflusst werden. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) zeigte sich alarmiert: "Führende Vertreter der Letzten Generation begehen fortgesetzt Straftaten. Einige säen immer wieder Skepsis gegen die repräsentati ve Demokratie", sagte er der "Welt am Sonntag". "Solches Gedankengut kann kritisch im Unterricht besprochen und eingeordnet werden. Aber niemandem, der solches Gedankengut vertritt, darf in einer Schule der rote Teppich ausgerollt werden." Auch die CDU lehnt Auftritte der Aktivisten ab. "Unsere Schulen dürfen nicht als Plattform für eine radikale Gruppe, deren Mitglieder auch vor Straftaten nicht zurückschrecken, missbraucht werden", sagte Thorsten Frei (CDU), Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag. Die Mitglieder der "Letzten Generation" hätten sich "schon lange aus dem demokratischen Diskurs verabschiedet", deshalb könne die Gruppe "kein Partner für Schulen sein". Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, sieht die Grenze des Zulässigen überschritten, wenn "Schulleitungen oder Lehrkräfte Organisationen und Referenten in die Schule einladen, die explizit für die Beteiligung an rechtswidrigen Aktionen werben und die Schule quasi als Rekrutierungsszene nutzen". Dadurch werde der "Schutzraum Schule missbraucht und instrumentalisiert", so Meidinger. "Was erzählen wir Eltern, deren Kinder anschließend straffällig werden, weil sie in der Schule für die Beteiligung an solchen Rechtsverstößen geworben wurden?" Die von der "Letzten Generation" geplanten Events seien "nicht erlaubt", so der Verbandschef. "Das sollten die Schulministerien und Landesregierungen eindeutig klarstellen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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