Niedersachsen will zum kommenden Schuljahr 1900 neue Lehrer einstellen
Archivmeldung vom 05.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttDas Land Niedersachsen will für das kommende Schuljahr 1900 neue Lehrer einstellen. Das sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir schreiben bedarfsgerecht 1900 Stellen zum ersten Schulhalbjahr 2019/2020 aus."
Demnach sollen an den Grund-, Haupt und Realschulen 650 Stellen, an den Oberschulen 500 und an den Gesamtschulen 400 Stellen geschaffen werden. 180 Stellen sind demnach an Gymnasien, 170 an Förderschulen vorgesehen. "Unser Ziel ist aber nicht nur ein Maximum von Stellen auszuschreiben, sondern vor allem auch zu besetzen", sagte der Minister.
In den vergangenen Jahren waren immer wieder Stellen unbesetzt geblieben, da bundesweit Lehrer knapp sind. Eine Landtagspetition mit derzeit mehr als 31.000 Unterstützern fordert derzeit vom Land eine Mindestvergütung von Lehrkräften auf dem Besoldungsniveau A13. Eine solche Anhebung für zahlreiche Lehrkräfte will Tonne aber nicht versprechen: "Wir stellen uns in der Landesregierung natürlich auch der Frage, wie wir bei offensichtlich schwieriger werdenden finanziellen Verhältnissen auch für Lehrkräfte attraktiv bleiben können", sagte der Minister. "Aber das geht auch insgesamt einher mit der Frage, wie wir das Berufsfeld insgesamt attraktiver machen können. Da haben wir mehrere Bälle in der Luft, es geht um schrittweise Verbesserungen bei Bezahlung, Arbeitszeit und Entlastungen", sagte der SPD-Politiker der "NOZ". Zudem starte das Land eine Imagekampagne, "um auf die Vorzüge des Lehramts in Niedersachsen aufmerksam zu machen und für den Einstieg in den Lehramtsberuf in Niedersachsen zu werben".
In der Debatte um die schlechten Abiturnoten in Niedersachsen kündigte Tonne "einen genauen Blick auf den Bereich Mathematik" an. In dem Bereich könne man erkennen, dass die Leistungen der niedersächsischen Schüler im Schnitt schwächer ausfielen als erwartet. Man überlege derzeit, wie man möglicherweise nachsteuern und "das Fach Mathematik stärken" und möglicherweise nachsteuern können.
Eine generelle Reform des Abiturs lehnte Tonne ab. Die aktuellen Zahlen zeigten "keine signifikanten Veränderungen". "Es gibt keinen Grund zu Aktionismus. Das Abitur ist und bleibt anspruchsvoll", sagte er. Es werde deshalb auch immer wieder Menschen geben, die es nicht bestünden, sagte Tonne. "Das gehört dazu", ergänzte er. Einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur zufolge ist die Zahl der nicht bestandenen Abiturprüfungen zuletzt stetig angestiegen. Mit einem Notendurchschnitt von 2,57 schnitten Niedersachsens Abiturienten bundesweit am schlechtesten ab.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)