Verdi-Chef: Streiks in Kitas und Kliniken trotz Corona möglich
Archivmeldung vom 18.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttAus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) könnte es in diesem Jahr trotz Coronakrise Arbeitsniederlegungen und Streiks in Kliniken und Kindertagesstätten geben. "Vertretbar sind Streiks grundsätzlich in allen Bereichen, denn wir müssen die Interessen aller Beschäftigten durchsetzen", sagte Gewerkschaftschef Frank Werneke der "Süddeutschen Zeitung".
Werneke weiter: "Deshalb werde ich jetzt nichts ausschließen." Verdi und weitere Gewerkschaften verhandeln seit dem 1. September über einen neuen Tarifabschluss für die Angestellten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Es geht um etwa 2,5 Millionen Arbeitnehmer, darunter etwa Krankenpfleger, Müllwerker, Erzieher, Busfahrer und Verwaltungsangestellte.
"Falls wir zu Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen müssen, werden wir das so verantwortungsvoll tun, wie es in dieser Zeit notwendig ist", sagte Werneke. Der Verdi-Chef verwies darauf, dass es für Krankenhäuser besondere Streikregeln gebe, nicht nur während der Corona-Pandemie. Grundversorgung und Notdienste seien immer sichergestellt. In Bezug auf Kindertagesstätten und Kindergärten, die in diesem Jahr bereits einige Zeit geschlossen waren, sagte er: "Dass Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst auch eine besondere Herausforderung darstellen, das wissen wir."
Quelle: dts Nachrichtenagentur