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Zentralrat der Juden: Viel Solidarität erfahren

Archivmeldung vom 15.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Josef Schuster (2015), Archivbild
Josef Schuster (2015), Archivbild

Foto: Freud
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Oktober 2019 viel Solidarität erfahren. Schuster sagte am Dienstag im Inforadio vom rbb: "Ich kann sagen, dass nach dem Anschlag von Halle eine Welle der Solidarität zu bemerken war, die ihresgleichen nach der Shoah suchen kann."

Das Attentat sei ein massiver Rückschlag gewesen, so Schuster weiter. Man wisse, dass etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung Vorurteile gegen Juden hätten. 80 Prozent hätten aber keine. Mit Blick auf die AfD sagte er, wenn man in die vergangenen Jahre zurückblicke, so werde inzwischen deutlich offener gehetzt. Schuster nannte Begriffe wie "Wende der Erinnerungskultur" und "Mahnmal der Schande".

Generell gebe es in der Bevölkerung in Deutschland weiter sehr viele Ressentiments gegen Juden. Schuster sagte, er bekomme antisemitische Mails und Zuschriften, auch am Stammtisch gebe es solche Äußerungen. In Zusammenhang mit der Corona-Pandemie seien auch Verschwörungsmythen wieder aufgetaucht, ähnlich wie im Mittelalter, als es um Brunnenvergiftung und die Pest ging.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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