Verkehrsbetriebe gegen Entkriminalisierung des Schwarzfahrens
Archivmeldung vom 09.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVerkehrsbetriebe und Tarifverbünde kritisieren die von der Bundesregierung geplante Entkriminalisierung des Schwarzfahrens. Fahren ohne Ticket müsse eine Straftat bleiben, sagte Oliver Wittke, Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, dem "Spiegel".
"Eine Herabstufung zur Ordnungswidrigkeit wäre eine Einladung zu noch
intensiverem Missbrauch." Beim Stuttgarter Verkehrsverbund VVS hält man
die Pläne für "ein falsches Signal an die ehrlichen Fahrgäste". Fehlende
Einnahmen müssten dann "über höhere Fahrpreise ausgeglichen werden".
Der
Hamburger Verkehrsverbund warnt, dass bereits jetzt durch Schwarzfahren
erhebliche Verluste für Kommunen und Verkehrsunternehmen entstünden.
Der Branchenverband VDV schätzt die Einnahmeausfälle bundesweit auf bis
zu eine Milliarde Euro jährlich.
Die Freiburger Verkehrs-AG sieht
praktische Probleme: Nur wenn Schwarzfahren eine Straftat bleibe,
dürften Kontrolleure Menschen ohne Ticket bis zum Eintreffen der Polizei
festhalten.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte
vorgeschlagen, Schwarzfahren nur noch als Ordnungswidrigkeit zu ahnden,
um die Justiz zu entlasten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur