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Forderungen nach Zentralabitur werden lauter

Archivmeldung vom 06.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nach den Protesten von Schülern in Bayern, Hamburg und Niedersachsen gegen angeblich zu schwere Abiturprüfungen im Fach Mathematik forcieren Wissenschaftler und Politiker die Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Zentralabitur.

Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, sprach sich für bundesweit einheitliche Prüfungen aus. "Aus meiner Sicht macht es absolut Sinn, ein bundesweit einheitliches Kernabitur zu haben", sagte Wößmann der "Welt". Im Rahmen einer solchen Prüfung könnten die schriftlichen Bestandteile in den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch bundesweit identisch geschrieben werden. "Mit entsprechender Bündelung der Expertise sollte dabei die Gefahr verringert werden, allzu große Schwankungen in den Ansprüchen über die Jahre zu haben", so Wößmann. Weiterhin könnten starke Unterschiede verhindert werden, wenn eine "sehr große Gruppe von Experten" mit entsprechender Erfahrung die "Güte und Schwierigkeit der Aufgaben" im Vorfeld prüfe.

Rückendeckung für seinen Vorstoß bekommt der Wissenschaftler vom Thomas Sattelberger, bildungs- und forschungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Er fordert einen stärkeren Einsatz für ein Zentralabitur von Seiten des Bundes. "Ich bin seit langem ein begeisterter Befürworter dieser Idee", sagte Sattelberger der "Welt". Zudem forderte er, ein bis zwe i nationale Zwischenchecks in den Jahren vor dem Abitur - "als Frühwarnsignal, damit schulspezifisch umgesteuert werden kann, statt die Beerdigungskerze für enttäuschte Abiturhoffnungen erst beim finalen Durchfallen anzuzünden". Sattelberger geht davon aus, dass ein Zentralabitur Schulen die Möglichkeit gäbe, ihre eigenen Profile stärker weiterzuentwickeln.

"Sie werden gefordert sein, besser zu werden. Ein Qualitätswettbewerb zwischen Schulen wäre besser als einer zwischen den Kultusbürokratien der Länder." Im folgerichtig letzten Schritt könnte eine Förderung von Schulen dann stärker von ihrer Qualität abhängen als bisher, "natürlich unter Berücksichtigung ihres Kontextes", so Sattelberger weiter. Als Reaktion auf die Prüfungsaufgaben hatten Schüler aus Bayern eine Online-Petition gestartet, die eine Senkung des Notenschlüssels und eine Anpassung des Schwierigkeitsgrades fordert. Bis zum frühen Sonntagabend hatten 47.000 Unterstützer das Anliegen im Internet unterzeichnet. Auch Ham burger Abiturienten wenden sich seit Freitag mit einer Petition an die zuständige Schulbehörde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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