Stoiber-Krise schadet Ansehen der Politiker
Archivmeldung vom 11.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Querelen in der CSU um die erneute Kandidatur Edmund Stoibers als bayerischer Ministerpräsident haben das schlechte Image der Politiker verstärkt.
Das berichtet das NDR-Politmagazin
"Panorama" am Donnerstagabend (11. Januar). In einer Umfrage von
Infratest dimap im Auftrag von "Panorama" gaben 36 Prozent der
Befragten an, ihr Vertrauen in die Politik habe durch die Vorgänge um
Stoiber abgenommen. Mehr als die Hälfte der Bürger sehen ihr zumeist
schlechtes Bild über deutsche Politiker bestätigt. So sagten 56
Prozent, bei ihrem Vertrauen habe sich durch das Verhalten der
CSU-Spitze nicht viel verändert.
Zudem ist die große Mehrheit der Deutschen überzeugt, dass der Streit um eine mögliche Nachfolge Stoibers noch nicht zu Ende sei. So glauben 80 Prozent der Befragten, die Auseinandersetzung gehe weiter, gerade einmal 12 Prozent sehen sie als erledigt an. Kritik wird auch an dem Krisenmanagement der CSU deutlich: Für 66 Prozent der Bevölkerung ist die Unterstützung der CSU für Stoiber nicht glaubwürdig.
Die Meinungsforscher fanden für "Panorama" ebenfalls heraus, dass
große Teile der Befragten von der Personalauswahl in der Politik
nicht überzeugt sind. Auf die Frage, ob die Parteien ihre Aufgabe
erfüllen, jeweils die qualifiziertesten Kräfte für frei werdende
Spitzenpositionen aufzustellen, antworteten 50 Prozent mit weniger
gut und 21 Prozent sogar mit schlecht. Diese Ergebnisse legen die
Schlussfolgerung nahe, dass das aktuelle Spektakel um Edmund Stoiber
die Politikverdrossenheit in Deutschland verstärkt hat.
Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk