Sachsens Wirtschaftsminister greift Kretschmer an
Archivmeldung vom 19.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) gesteht Probleme für Unternehmen in seinem Bundesland ein und greift CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer an.
Sachsen
brauche ein "offenes und modernes Image", sagte Dulig der "Süddeutschen
Zeitung". Aber: "Wir haben hier ein Problem mit Fremdenfeindlichkeit.
Dem stellen wir uns." Das Problem sei zu lange geleugnet worden, damit
sei es größer geworden. "Es wird in Deutschland aber auch viel
gemeckert.
Beim Nörgeln ist Sachsen in der Champions League",
sagte der SPD-Politiker weiter. Man dürfe sich von einer lautstarken
Minderheit nicht beeindrucken lassen: "Denn von den Nörglern lasse ich
mir Sachsen nicht schlechtreden. Das geht mir auf den Keks." Es gebe
Investitionen in Milliardenhöhe in seinem Bundesland.
Die Politik
von CDU-Ministerpräsident Kretschmer kritisiert Dulig mit deutlichen
Worten: "Ich gehöre im Gegensatz zu unserem Ministerpräsidenten zu
denjenigen, die sich um Integration und Problemlösung kümmern. Er möchte
im Wahlkampf jetzt der AfD Stimmen abjagen. Mir ist das Thema für
Wahlkampftaktik zu wichtig", so Dulig, der bereits seit zehn Jahren
Wirtschaftsminister in Sachsen ist. Er fügte an: "Viele verwechseln hier
die Demokratie mit einem Pizzadienst. Die Demokratie funktioniert aber
nicht nach dem Prinzip: Ich bestelle, ihr liefert."
Zudem sagte
er mit Blick auf den Regierungschef, er finde es höchst problematisch,
"dass Michael Kretschmer der durchaus vorhandenen Russlandaffinität im
Osten mit Populismus begegnet und in den Chor von AfD und BSW
einstimmt". Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) habe kein Programm: "Das
BSW ist eine Blackbox, inhaltlich und personell. Und es bedient
gefühlige Thesen, hat aber keine einzige Lösung, wenn es konkret wird",
meinte Dulig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur