Nach Correctiv-Meldung: Universität Köln distanziert sich nach Teilnahme an Treffen mit Rechtsextremen von Privatdozent
Archivmeldung vom 11.01.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Universität Köln distanziert sich von dem Privatdozenten Ulrich Vosgerau. Außerdem will sie prüfen, ob Vosgeraus Voraussetzungen für den Status "Privatdozent" noch gegeben sind. "Die Uni Köln steht für Weltoffenheit und Diskriminierungsfreiheit - und für Vielfalt und Diversität, wie sie die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland insgesamt auszeichnen", sagte ein Unisprecher dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Der Jurist hat laut Recherchen des Recherchezentrums Correctiv als Redner an einem Geheimtreffen mit Mitgliedern der Identitären Bewegung und AfD-Politikern teilgenommen. Nachdem unter anderem Studierende und das Kölner Ratsmitglied Jörg Detjen ("Die Linke") nach der Correctiv-Veröffentlichung Aufklärung gefordert hatten, teilte die Uni Köln auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" mit, dass Vosgerau seit 2018 nicht mehr an der Universität lehre.
In der Regel kann die Verleihung der Bezeichnung "Privatdozent" widerrufen werden, wenn mindestens zwei Semester, spätestens aber wenn vier Semester lang keine Lehrtätigkeit von mindestens zwei Semesterwochenstunden ausgeübt wurde. Doch auch die Möglichkeit, sich vom Lehrauftrag befreien zu lassen, ohne den Titel zu verlieren, gibt es. Offenbar trifft dies auf Vosgerau zu, denn er führt seinen Titel "Privatdozent" weiterhin auf seiner Homepage und verweist an prominenter Stelle, direkt unter seinem Namen, auf die "Universität Köln".
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)