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Handwerk warnt vor Scheitern von Energiewende und Wohnbauplänen

Archivmeldung vom 23.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Hans Peter Wollseifer (2020)
Hans Peter Wollseifer (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) warnt angesichts des wachsenden Fachkräftemangels in den Betrieben vor einem Scheitern zentraler Pläne der Bundesregierung. Zu "Bild" sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer: "Man muss kein Prophet sein, um zu sehen: Alle Vorhaben etwa beim Klimaschutz und Wohnungsbau laufen ins Leere, wenn die Politik jetzt nicht die berufliche Ausbildung stärkt und wieder mehr Jugendliche dafür gewinnt."

Wollseifer sagte, die Betriebe bräuchten "deutlich mehr qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker, damit die großen Zukunftsprojekte der Politik umgesetzt werden können. Klima-, Energie- und Verkehrswende werden wir nur mit tausenden zusätzlichen Fachkräften schaffen können." Die Bundesregierung will bis 2030 unter anderem 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen.

Dafür sollen zwei Prozent der Fläche mit Windrädern bebaut werden. Außerdem will die Ampel-Regierung jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen bauen. Wie Wollseifer sagte, gab es bereits vor der Corona-Pandemie 250.000 offene Stellen im Handwerk. "Diese Fachkräftelücke wird in den kommenden Jahren noch deutlich größer, weil viele qualifizierte Beschäftigte in Rente gehen, gleichzeitig - auch aus demografischen Gründen - nicht genügend Auszubildende für das Handwerk gewonnen werden können", sagte Wollseifer. Außerdem suchten rund 125.000 Betriebe innerhalb der nächsten fünf Jahre neue Chefs. Der ZDH-Präsident ford erte die Bundesregierung auf, "ganz klar noch wesentlich mehr" zu tun, "um die Attraktivität der beruflichen Bildung zu steigern. Politik muss die berufliche Bildung als dem zentralen Schlüssel zur Fachkräftesicherung - auch finanziell - gleichwertig zur akademischen Bildung unterstützen und fördern."

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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