Rolf Kutzmutz (Die Linke.PDS): Schröder in Schönbohms Spuren
Archivmeldung vom 09.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur Aussage des Bundeskanzlers beim SPD-Wahlparteitag in Brandenburg, Politikerinnen der Linken seien "nichts als Blüten aus dem braunen Sumpf", erklärt Bundesgeschäftsführer Rolf Kutzmutz:
Bundeskanzler Schröder ist endgültig bei seinem Amtsvorgänger
angekommen, der einst in Bezug auf die PDS von rotlackierten
Faschisten sprach. Auch Gerhard Schröder scheint im Wahlkampf kein
Argument zu platt sein, um nicht verwendet zu werden. Da geht jedes
Maß verloren, da wird die Auseinandersetzung mit dem politischen
Gegner zum blinden Umsichschlagen. Mit ein wenig Nachdenken hätte der
Bundeskanzler erkannt, dass sein Verdikt den eigenen Innenminister
und die eigene Bundestagsfraktion trifft, die mit dem
"Fremdarbeiter"-Begriff hantierten. So problematisch dieser Begriff
in der Tat ist, so verfehlt ist es, daraus bei Oskar Lafontaine wie
Otto Schily rechtsextremistische Gesinnung abzuleiten.
Doch Gerhard Schröder hat seine Entgleisung bewusst in Brandenburg
geäußert. Offenkundig hat er mit dem Osten das gleiche Problem wie
Jörg Schönbohm. Der eine bezichtigt Ostdeutsche wegen einer angeblich
mangelnden Wertevermittlung der Verwahrlosung und latenten
Gewaltbereitschaft, der andere schickt gleich eine ganze Partei, die
nach den Umfragen stärkste Partei im Osten werden kann, in den Sumpf
des Rechtradikalismus. Den Osten und die sozialen Probleme der
Menschen kennen sie beide nicht - wer sich nicht auf ihre Politik und
ihre Sicht auf die Welt einlässt, wird halt diffamiert. Die
Wählerinnen und Wähler sind mündig genug, um entscheiden zu können,
was sie von solch plumpem Wahlkampf halten.
Quelle: Pressemitteilung Die Linke.PDS