Bundeshaushalt 2021: Wirtschaftsweisen-Chef Feld unterstützt deutlich höhere Neuverschuldung
Archivmeldung vom 24.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, unterstützt die geplante deutliche Erhöhung der Neuverschuldung im kommenden Jahr, fordert jedoch einen Kassensturz Mitte 2021. "Expansive Fiskalpolitik ist in Zeiten wie diesen notwendig, obwohl das Design einzelner Maßnahmen verbessert werden könnte", sagte Feld der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Auch wenn es immer darum geht, die öffentlichen Mittel möglichst zielgenau, effektiv und effizient einzusetzen, muss man jetzt nicht das Volumen der geplanten Neuverschuldung kritisieren", betonte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR).
Nötig sei etwa die deutliche Erhöhung des steuerlichen Verlustrücktrags für Unternehmen. "Im kommenden Jahr sollte dann nach einem Kassensturz nach dem Sommer diskutiert werden, ob die Schuldenbremse ab dem Jahr 2022 wieder eingehalten werden kann und wie die weitere Konsolidierung aussehen soll", forderte der Top-Ökonom. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Neuverschuldung im Bundeshaushalt 2021 auf rund 160 Milliarden Euro erhöhen. Bisher geplant hatte er mit 96 Milliarden Euro.
Quelle: Rheinische Post (ots)