CDU-Arbeitnehmergruppenchef will weniger vorzeitige Renteneintritte

Foto: Stefan Nacke
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Stefan Nacke, Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der Unionsfraktion im Bundestag, will erreichen, dass weniger Menschen frühzeitig in Rente gehen. "Da muss vielleicht etwas über Anreizsysteme oder höhere Abschläge getan werden, dass die Menschen auch bis annähernd 67 arbeiten", sagte Nacke "Ippen-Media".
"Viele Menschen wollen so früh wie möglich aus der Arbeit, weil sie die
Vorstellung haben, mit der Rente fängt die Freiheit an", so der
Unionspolitiker weiter. "Das ist verständlich, aber so werden wir unser
Sozialsystem nicht aufrechterhalten können." Die Menschen sollten sich
stattdessen fragen, "was denn ein gutes Leben und der Sinn darin ist:
möglichst wenig zu arbeiten und früh in den Ruhestand zu gehen, oder
herauszufinden, worin man gut ist, einen Beruf zu ergreifen, in dem man
die Welt mitgestalten kann und in dem Arbeit zu einem integralen
Bestandteil des eigenen Lebens wird".
Es sei nicht schön,
Rentenpolitik zu machen, bei der man schaue, wo man sparen könne, sagte
Nacke. Einsparungen seien aber notwendig für die Absicherung der
Sozialsysteme. Man müsse das Rentenniveau als zentrale Säule für die
Menschen sichern, gleichzeitig dürfen auch die Beiträge "nicht ins
Unermessliche steigen".
Er wolle den Koalitionsgesprächen nicht
vorweggreifen, eine Erhöhung des Eintrittsalters lehne er jedoch strikt
ab, so Nacke. Auch bezüglich der diskutierten Mütterrente habe er
Vorbehalte. Mögliche Mittel durch das Sondervermögen Infrastruktur
sollten zudem keine "Schatzschatulle" für Wahlversprechen werden. "Die
Schulden einfach in den Konsum zu stecken, das machen wir nicht."
Für
eine mögliche Regierungskoalition mit der SPD will der Unionspolitiker
aus der Vergangenheit lernen. "Viele aus der Union sagen über die letzte
Große Koalition, dass es eine Art Sozialpolitik-Aufpassertum gab: Die
SPD wollte dieses oder jenes durchsetzen, die Union konnte manches davon
'verhindern'." Er wolle in Zukunft keine "Aufpasser-Koalition", sondern
eine "konstruktive Zusammenarbeit und eine soziale Ordnungspolitik".
Quelle: dts Nachrichtenagentur