CDU-Vize begrüßt Evaluation des Selbstbestimmungsgesetzes

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Die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Familienpolitikerin Silvia Breher hat die geplante Evaluation des sogenannten Selbstbestimmungsgesetzes begrüßt. "Aus unserer Sicht braucht es eine Novelle, vonseiten unseres Koalitionspartners eben nicht", sagte Breher dem TV-Sender "Welt" am Donnerstag. "Und ein Koalitionsvertrag ist eben kein Wünsch-Dir-Was, sondern ein Kompromiss."
Nun wolle man valide Zahlen. "Wir wollen wissen, wo tatsächlich
Verbesserungen dann notwendig und auch machbar sind. Und die werden wir
dann gemeinsam umsetzen", sagte Breher.
Das
Selbstbestimmungsgesetz erlaubt es transgeschlechtlichen,
intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen, ihren
Geschlechtseintrag im Personenstandsregister und ihre Vornamen durch
eine Erklärung gegenüber dem Standesamt ändern zu lassen. Es hat keinen
Einfluss auf etwaige medizinische Maßnahmen. Das bisher geltende
"Transsexuellengesetz" setzte für die Änderung des Geschlechtseintrags
die Einholung von zwei Sachverständigengutachten und eine gerichtliche
Entscheidung voraus. Dieser Prozess war für die Betroffenen häufig
langwierig und kostspielig. Die Gutachtenpflicht stand in der Kritik von
medizinischen Fachverbänden.
Für Minderjährige bis 14 Jahren und
geschäftsunfähige Minderjährige sieht das Selbstbestimmungsgesetz nun
vor, dass nur die gesetzlichen Vertreter die Änderungserklärung
gegenüber dem Standesamt abgeben können. Die Erklärung bedarf des
Einverständnisses des Kindes, wenn es mindestens fünf Jahre alt ist.
Minderjährige ab 14 Jahren geben die Änderungserklärung selbst ab. Dafür
benötigen sie allerdings die Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter.
Die Zustimmung kann durch das Familiengericht ersetzt werden, wenn es
für das Kindeswohl förderlich ist.
Breher erklärte, sie mache
sich Sorgen um Kinder. "Die Sorge ist natürlich da - und genau deshalb
wird es die Evaluation geben, um eben nicht eine gefühlte Wahrnehmung zu
haben, sondern tatsächlich anhand von Zahlen, anhand von Inhalten dann
die notwendigen Verbesserungen auch durchführen zu können, die notwendig
sind zum Schutz gerade von Kindern und Jugendlichen", sagte sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur