Rehlinger will Reform der Schuldenbremse noch vor Bundestagswahl
Archivmeldung vom 30.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Eklat im Thüringer Landtag mahnt die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine Reform der Schuldenbremse noch vor der Bundestagswahl an - da danach die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) womöglich die dafür nötige Zwei-Drittel-Mehrheit blockieren könnten.
"Ich bin der Auffassung, dass wir die Zeit bis zur Bundestagswahl nutzen
sollten, um noch eine Modernisierung der Schuldenbremse auf den Weg zu
bringen", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn doch klar ist,
dass wir Investitionen in die Zukunft brauchen, ist es auch die
staatspolitische Verantwortung der CDU, es so schnell wie möglich zu
machen." Es gebe Investorenentscheidungen, die würden jetzt für oder
gegen diesen Standort getroffen, so Rehlinger.
Es gebe viele gute
Gründe, "dass wir nicht noch unnütz Zeit verstreichen lassen", sagte
sie. In der CDU sei ja ganz offenkundig auch die Erkenntnis für die
Notwendigkeit so einer Reform gewachsen, "quasi alle Ministerpräsidenten
sind dafür." Mit Blick auf den Koalitionspartner im Bund, die FDP, die
das strikt ablehnt, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende: "Es
kommt doch darauf an, was richtig für das Land ist und nicht für die
FDP. Ich finde, man muss zumindest die Gespräche dazu aufzunehmen."
Rehlinger
fordert zudem angesichts der wirtschaftlichen Probleme klare
industriepolitische Signale und nennt einen Industriestrompreis ebenso
wie eine Regelung für die Netzentgelte. "Wir brauchen auch ein Signal
für die Autoindustrie", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Dazu
gehöre auch eine Abwrack- oder Kaufprämie. "Die deutschen
Automobilhersteller brauchen Absatz im Heimatmarkt, um international
Technologieführer sein zu können. Schon das ganze Hin und Her um das
Verbrenner-Aus hat nicht geholfen."
Daher brauche es nun ein
Preissignal, das den E-Auto-Absatz im deutschen Markt befördere, "wobei
ich eher für Kaufanreize bin". Finanziert werden könne das zum Beispiel
mit den vorerst nicht gebrauchten Intel-Milliarden oder über ein
Sondervermögen Transformation. "Besser geben wir jetzt Milliarden aus,
um Arbeitsplätze zu sichern als später, um Arbeitslosigkeit zu
finanzieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur