Habeck an Union und FDP: "Stimmen Sie nicht mit Rassisten ab"
Bundesvizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat die Union "Stimmt die Union und die FDP mit der AfD am Freitag abstimmt, in welcher Frage soll sie denn dann nicht mehr mit der AfD abstimmen", sagte Habeck am Mittwochnachmittag. Er appellierte in Richtung CDU/CSU und FDP: "Stimmen Sie nicht mit Rassisten ab."
"Dass wir das Sicherheitspaket, wie es vorliegt, abstimmen müssen, hat
der Bundeskanzler bereits gesagt", so Habeck. "Europarecht umsetzen:
Dieses Versprechen kann man nur halten, wenn man sich an Europarecht
hält." Das sei mit dem Unionsantrag nicht gegeben.
"Herr Merz,
Sie haben gesagt: Sie gucken jetzt nicht mehr links und rechts, Sie
gucken nur noch geradeaus", so Habeck. Aber: "Ein Blick in den
Rückspiegel wäre hier durchaus angebracht." Schließlich habe der
CDU-Chef eine Zusammenarbeit mit der AfD immer wieder vehement
ausgeschlossen.
Ex-Justizminister und aktuell FDP-Generalsekretär
Marco Buschmann habe ja auch bereits darauf hingewiesen, dass die
Unions-Vorschläge europarechtwidrig seien.
FDP-Chef Christian
Lindner verteidigte das Vorgehen seiner Partei: Die aktuelle Debatte
entscheide "nicht über unsere politische Kultur". Lindners Behauptung:
"Über unsere politische Kultur entscheidet der Umgang mit dem Thema
dieser Debatte." Der FDP-Chef verurteilte die sich anbahnende
blau-schwarze Regierung in Österreich, verwies aber auf das dänische
Asyl-Modell: "Die Migrationsfrage spaltet die dänische Gesellschaft
nicht mehr."
SPD-Chef Lars Klingbeil attackierte Merz scharf und
fragte: "Wer soll Ihnen eigentlich noch glauben?" Es sei die Union
gewesen, die die Gespräche mit SPD und Grünen abgebrochen habe und
"gesagt: 'Notfalls machen wir es eben mit der AfD.'" Feindseligkeiten
gegenüber Einwanderern "werden wir als Sozialdemokraten niemals
zulassen", hob Klingbeil hervor.
AfD-Chefin Alice Weidel griff
Scholz hingegen scharf an und kritisierte die jüngsten Demonstrationen
gegen rechts. Diese seien "geschmacklos" gewesen nach dem Fall
Aschaffenburg. Sie übte aber auch Kritik an der Union: "Die sogenannte
Brandmauer ist nichts anderes, als eine antidemokratische
Kartellabsprache, um den Wählerwillen auszuhebeln, um Millionen von
Wählern auszuschließen", behauptete die AfD-Kanzlerkandidatin.
Der
Chef der CSU-Gruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, hob hervor: "Es
ist kein Tabubruch, das Richtige zu tun." Dobrindt weiter: "Wir sind ein
weltoffenes Land." Aber es dürfe keine "Überforderung" geben. "Damit
sie rechtsaußen bekämpfen können, müssen Sie Ihre Politik korrigieren",
kritisierte er die Restregierung um Scholz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur