Linkspartei: Ist der Westen stimmungsmüde?
Archivmeldung vom 20.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDrei Tage vor Ablauf der Urabstimmung in der LINKEN über deren künftige Führungsstruktur haben knapp über 40 Prozent der Parteimitglieder ihr Votum abgegeben. Dies teilte die Bundesgeschäftsstelle der Partei am heutigen Dienstag auf Anfrage der Tageszeitung Neues Deutschland (Mittwochausgabe) mit.
Der Rücklauf der Abstimmungsscheine aus den östlichen Landesverbänden liegt dabei mit 47 Prozent deutlich über dem aus den West-Verbänden (29 Prozent). Spitzenreiter bei der Beteiligung ist der Landesverband Berlin mit 53 Prozent, Schlusslicht das Saarland mit 23 Prozent. Die Urabstimmung endet am kommenden Freitag, die Auszählung soll am Sonnabend stattfinden.
Linkspartei: Ist der Osten leitungsmüde?
Auf dem Rostocker Parteitag der LINKEN in dreieinhalb Wochen soll nicht nur die Parteispitze, sondern der gesamte Parteivorstand neu gewählt werden. Dieser besteht laut Satzung aus 44 Mitgliedern. Seit Anfang dieser Woche ist nach Informationen der Tageszeitung Neues Deutschland nun das Quorum erreicht, das eine tatsächliche Wahl ermöglicht: Derzeit liegen 45 Bewerbungen für diese 44 Posten vor. Kommen keine weiteren hinzu, dürfte jedoch eines schon feststehen: Die LINKE wird dann eine kolossale Ost-West-Verschiebung in ihrem obersten Führungsgremium erleben. 73 Prozent der Bewerbungen (in Zahlen: 33) kommen nach aktuellem Stand aus den westlichen Landesverbänden. »Biografische Wessis« finden sich sogar zu 80 Prozent unter den Kandidatinnen und Kandidaten (in Zahlen: 36). Nur 8 »Ossis« (und einen Immigranten) drängt es bislang in den Vorstand.
Quelle: Neues Deutschland