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"Absolute Anti-Stimmung gegen Juden in Deutschland"

Archivmeldung vom 30.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Charlotte Knobloch beklagt die vom Nahost-Konflikt angeheizte "Anti-Stimmung gegen Juden und Israel" in Deutschland. Sie habe das in der Bundesrepublik "noch nie in dieser Form erlebt", das habe eine neue Qualität, sagte die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Knobloch kritisierte jene deutschen Politiker, "die sich mit wohlbedachten Worten dieser Anti-Stimmung anschließen, die haben natürlich Hochkonjunktur". Die Zentralratspräsidentin nannte Oskar Lafontaine und die gesamte Linksfraktion als Beispiel. Aber auch Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) zähle sie dazu: "Diese Leute unterstützen die Anti-Stimmung gegen Juden in Deutschland."

Knobloch zeigte sich gegenüber SPIEGEL ONLINE betroffen, dass diese Stimmung "in alle Kreise und Schichten eingedrungen" sei. Sie hoffe auf die demokratischen Kräfte in Deutschland. Sonst würden "alle positiven Gedanken, die ich in Bezug auf Deutschland habe" in Frage gestellt: "Ich habe meine Koffer hier ausgepackt. Und ich möchte sie nicht wieder einpacken."

Die Zentralratspräsidentin warnte außerdem vor einer Appeasement-Politik gegenüber Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad. Zwar hoffe sie auf die Teheran-Mission des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, doch sei die Diplomatie "momentan am Ende". Das überrasche sie aber nicht: "Insgesamt erinnert mich die heutige Situation an die gescheiterte Appeasement-Politik gegenüber Hitler. Die Geschichte wiederholt sich doch immer wieder. Und daraus sollte man lernen."

Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.

Quelle: Pressemitteilung Spiegel-Verlag

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