Kipping kritisiert geplante Sanktionen für Bürgergeldempfänger

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die Geschäftsführerin des Paritätischen Gesamtverbands, Katja Kipping, sieht die harten Sanktionen für Bürgergeldempfänger, um die derzeit bei den Koalitionsverhandlungen gerungen wird, als falsch an. "Man merkt ganz klar beim Bürgergeld, dass sich hier die Union durchgesetzt hat und dass es wieder nur um Sanktionen geht", sagte Kipping den TV-Sendern RTL und ntv am Donnerstag.
Mit diesem Ansatz würden arme Menschen doppelt bestraft, weil sie "zu
einem Leben in Armut geradezu verdonnert sind" und noch immer der
Eindruck erweckt werde, es wäre ihre Schuld. "Das ist eine doppelte
Bestrafung", so Kipping.
Sie habe sich die Zahlen bei den
Totalverweigerern unter den Bürgergeldbeziehern genau angeschaut. "Im
letzten Jahr ist es nur rund 23.000 Mal überhaupt dazu gekommen, dass
ein Bürgergeldbeziehender eine Arbeit oder eine Arbeitsmarktmaßnahme
verweigert hat. Also man soll nicht so tun, als ob jetzt das
Massenproblem ist, das Bürgergeldbeziehende sich gegen alles
verweigern", sagte die Geschäftsführerin des Paritätischen
Gesamtverbands.
Kipping sieht aber auch konstruktive Ansätze in
den ausgearbeiteten Papieren von Union und SPD. "In dem Papier der
Fachgruppe Arbeit und Soziales gibt es einen wichtigen Satz, und der ist
noch als strittig gestellt, nämlich dass wirklich Geld für nachhaltige
Arbeitsmarktpolitik eingestellt wird, für Eingliederung in Arbeit. Hier
wird vorgeschlagen, eine Milliarde einzustellen. Ich würde sagen, es ist
das Mindeste, was es braucht", sagte Kipping. "Es gibt inzwischen gute,
nachhaltige Arbeitsmarktmaßnahmen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur