Immer mehr Anfeindungen gegen Russen in Sachsen-Anhalt
Archivmeldung vom 15.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSeit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine werden Menschen mit russischen Wurzeln in Sachsen-Anhalt immer häufiger Opfer von Anfeindungen: Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) wurden bis zur vergangenen Woche 15 Straftaten in diesem Zusammenhang festgestellt.
Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle in ihrer Dienstagsausgabe. Meist handle es sich dabei um Drohungen oder Beleidigungen gegen russischstämmige Menschen, teilte das LKA mit. Auch gegen als russisch wahrgenommene Institutionen, Geschäfte und Denkmäler habe es Attacken gegeben.
So seien zwei russische Fahnen vor einem Museum in Derenburg (Harz) entwendet worden, auch einen Drohanruf habe es gegeben. Am vergangenen Freitag wurde zudem ein 50-jähriger Mann in Halle mit Schlägen attackiert. Die Polizei geht von einem Motiv im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg aus. Der Hallenser hatte sich zuvor auf Russisch mit einer Ukrainerin unterhalten. Die Behörden in Sachsen-Anhalt sind alarmiert: "Vor dem Hintergrund des Konfliktes in der Ukraine bewerten die Sicherheitsbehörden des Landes die Lage kontinuierlich", sagte LKA-Sprecher Björn Stapel der MZ.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)