NRW gründet neue Asylkammern in Köln, Minden und Gelsenkirchen
Wegen der Zahlreichen Asylverfahren, die vor Gericht Landen, werden in NRW drei zusätzliche Asylkammern an den Verwaltungsgerichten gegründet - und zwar in Köln, Minden und Gelsenkirchen. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf Angaben aus dem NRW-Justizministerium.
"Nach dem Ergebnis unserer Gespräche mit der Gerichtsbarkeit werden die
drei neuen Asylkammern in Köln, Gelsenkirchen und Minden ausschließlich
Asylverfahren bearbeiten", sagte Landesjustizminister Benjamin Limbach
(Grüne). "Insgesamt hat NRW damit ab Januar sechs reine Asylkammern:
eine in Düsseldorf, eine in Minden, eine in Gelsenkirchen, eine in
Münster und zwei in Köln. Wir haben das alles im Dialog und im
Einvernehmen mit den Verwaltungsgerichten organisiert: die Verteilung
der Kammern auf die Gerichte und auch die Zuständigkeiten für die
Herkunftsländer."
Wie die "Rheinische Post" weiter berichtet,
werden mit den drei neuen Kammern insgesamt neun zusätzliche
Richterstellen und sechs Stellen für Mitarbeiter in den Geschäftsstellen
geschaffen. Außerdem soll es demnach im kommenden Jahr mehr Personal
für die Radikalisierungsprävention in Gefängnissen geben. Insgesamt
würden 45 neue Stellen geschaffen: "30 Stellen im allgemeinen
Vollzugsdienst und 15 im Sozialdienst", so Justizminister Limbach. "Die
neu eingestellten Bediensteten werden für die Radikalisierungsprävention
speziell fortgebildet, und generell sensibilisieren wir unsere
Bediensteten für Alarmsignale: Woran erkenne ich Radikalisierung? Auf
welche Zeichen, Symbole oder welches Verhalten muss ich achten? Entsteht
in einer Haftabteilung eine Subkultur, die aufgebrochen werden muss,
indem man zum Beispiel Gefangene anderswohin verlegt oder gezielt
anspricht?"
Der Minister erklärte: "Unsere
Justizvollzugsanstalten dürfen kein Hort für extremistische Entwicklung
sein. Wir müssen alles tun, um das zu verhindern. Das bietet uns
außerdem die Chance, Menschen, die schon Radikalisierungstendenzen
zeigen, wieder zurückzuholen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur