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Freie Ärzteschaft fordert Schutz vor Übergriffen für alle Ärzte

Archivmeldung vom 30.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ärzte sind sauer über die Politiker und ihren Bürokratiewahnsinn (Symbolbild)
Ärzte sind sauer über die Politiker und ihren Bürokratiewahnsinn (Symbolbild)

Bild: pathdoc - fotalia.com / Impfkritk.de

Gesundheitsminister Jens Spahn und Justizministerin Christine Lambrecht sind sich einig: Ärzte, Pfleger und Helfer in der Notfallversorgung sollen besser vor Übergriffen geschützt werden. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) begrüßt das.

"Die Überlegung, die Strafen für Tätlichkeiten gegen medizinisches Personal in der Notfallversorgung zu verschärfen, ist richtig", sagte FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich am Mittwoch in Essen. "Nur reicht das nicht: Wir fordern, dass alle Ärzte und jegliches medizinisches Personal in gleicher Weise geschützt werden. Denn es gibt keine zwei Klassen von Ärzten, Pflegern und Helfern."

Die weitaus meisten Akut- sowie auch zahlreiche Notfälle landeten in den Praxen der niedergelassenen Ärzte und in den Medizinischen Versorgungszentren, erläutert Dietrich. In den mehr als 100.000 Arztpraxen in Deutschland finden jährlich über 700 Millionen Behandlungen statt. "Unsere Kolleginnen und Kollegen berichten immer wieder, dass es in der Praxis oder auch bei Hausbesuchen zu Übergriffen kommt. Auch das passiert in Deutschland täglich", betont der FÄ-Chef. Inzwischen überlegten manche Ärzte sogar, Überwachungskameras und andere Schutzmaßnahmen zu installieren.

Aus Sicht der FÄ muss Jens Spahn als Gesundheitsminister darauf hinwirken, dass die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte und des medizinischen Personals als Leistungsträger in Klinik und Praxis in der Öffentlichkeit stärker anerkannt wird. Das sei eine Voraussetzung dafür, dass Aggression und Übergriffe in der medizinischen Versorgung abnähmen. "Medizinische Leistungen", betont Dietrich, "dürfen seitens der Politik nicht als beliebig verfügbare Masse angeboten werden. Vielmehr muss der Gesellschaft klar gemacht werden, dass es sich dabei um eine wertvolle Ressource handelt, mit der sorgsam umzugehen ist." Diffamierungen und unangemessene Kritik an ärztlicher Tätigkeit jeglicher Art, vor allem von Seiten der gesetzlichen Krankenkassen, seien zu unterlassen. Dies sei unverzichtbar, damit sich das gesellschaftliche Klima verbessere, durch das die Bereitschaft zu unangemessenen Übergriffen gegenüber Ärzten und anderen Helfern entstehe.

Quelle: Freie Ärzteschaft e.V. (ots)

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