Sarrazin: Steinmeier wird SPD-Kanzlerkandidat
Archivmeldung vom 14.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer frühere Bundesbank-Vorstand und Bestsellerautor Thilo Sarrazin (SPD) hält die Kanzlerkandidatenfrage seiner Partei zugunsten des Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier für geklärt. "In der Frage der SPD-Kanzlerkandidatur läuft alles auf Frank-Walter Steinmeier hinaus", sagte Sarrazin der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Er verwies hier auf die entsprechende Intervention des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD).
Sarrazin sagte: "Das überaus eindeutige Plädoyer Torsten Albigs hat die Gewichte innerhalb der SPD extrem verschoben. Steinmeiers Chancen steigen damit erheblich, während Peer Steinbrück das Nachsehen hat. Es ist ja bezeichnend, dass ein ehemaliger, exzellenter Mitarbeiter Steinbrücks sich dezidiert gegen dessen Kandidatur wendet."
Steinbrücks Aussichten auf die Kanzlerkandidatur schwänden aber auch "durch sein eigenes Agieren", sagte Sarrazin: "Er hat in den vergangenen Fragen inhaltliche und taktische Fehler gemacht, wenn er für eine Schuldenunion in der Euro-Zone plädiert. Damit hat er sich von den marktliberalen und konservativen Ökonomen völlig entfremdet." Nach Sarrazins Auffassung "schlagen sich viele maßgebliche Köpfe in der SPD, die eine Kanzlerkandidatur Sigmar Gabriels verhindern wollen, nun auf die Seite Steinmeiers". Dieser sei "offenbar auch den Linken in der SPD zu vermitteln. Gabriel ist von seiner inhaltlichen Qualifikation und seiner geringen Akzeptanz nicht vermittelbar."
Quelle: dts Nachrichtenagentur