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Wahlforscher: Grüne werden Gewinner des Wahljahres 2011

Archivmeldung vom 27.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ExtremNews
Bild: ExtremNews

Wahlforscher Richard Hilmer sieht die Grünen als Gewinner des Superwahljahres 2011. "Bei den sieben anstehenden Landtagswahlen haben sie überall Chancen, ihre jeweils besten Werte zu erzielen", sagte der Chef des Meinungsforschungsinstitutes Infratest dimap gegenüber dem "Focus". Die Grünen würden inzwischen als deutlich glaubwürdiger wahrgenommen als andere Parteien. Dies mache die Ökopartei "zu einem Auffangbecken für enttäuschte Wähler anderer Parteien", sagte Hilmer.

Im Bereich Ökologie hätten die Grünen ihre Kernkompetenz in den letzten 30 Jahren kontinuierlich aufgebaut und seien dort inzwischen konkurrenzlos. Zurückhaltend bewertete Hilmer die Aussichten für die FDP: Die Liberalen hätten "ein richtiges Problem". Die Partei habe bundespolitisch einen unglaublichen Einbruch erlebt. Es gebe kaum mehr etwas, wofür sie stehe. Diesen negativen Trend habe die FDP auch dort nicht stoppen können, wo sie in der Landesregierung vertreten sei. "Es gibt
 kein einziges Land, in dem die Liberalen einigermaßen verschont wurden von diesen Einbrüchen." Der Union habe die Hinwendung zum Konservativen nicht geschadet, "sie hat im Gegenteil zuletzt in der Wählergunst wieder zugelegt". Die zuletzt erkennbar unzufriedenen christlich orientierten Wähler hätten ja auch nicht wirklich eine Alternative zu CDU und CSU. Die immer wieder diskutierte Gründung einer "wirklich" konservativen Partei sei in Deutschland mit zahlreichen Hürden verbunden, so Hilmer. Die SPD hat nach Ansicht des Wahlforschers bundespolitisch noch kein neues Profil entwickelt, das ihr Rückenwind für die anstehenden Landtagswahlen geben könne. In ihrem Kernkompetenzbereich "soziale Gerechtigkeit" habe die SPD in der Linkspartei nach wie vor einen starken Wettbewerber, sagte Hilmer "Focus". Es sei den Sozialdemokraten nicht gelungen, zu den Linken abgewanderte Wähler wieder zurückzugewinnen. Den Zustand der Linkspartei bezeichnete Hilmer als stabil. Ihre Anhänger seien treu, obwohl sie der Partei nicht viel zutrauten. Beider künftigen Entwicklung der Linkspartei hänge viel an Fraktionschef Gregor Gysi. Zwischen ihm und den beiden neuen Parteichefs klaffe eine große Akzeptanzlücke.

49 Prozent der Deutschen für Westerwelle-Rücktritt

Ginge es nach den Bundesbürgern, sollte FDP-Chef Guido Westerwelle sein Parteiamt abgeben. 49 Prozent der Deutschen sprachen sich in einer Emnid-Umfrage im Auftrag des Magazins "Focus" für einen Rücktritt des Liberalen aus. 29 Prozent waren dagegen. Vor allem die Anhänger der Grünen und der Linkspartei plädierten mit je 68 Prozent für den vorzeitigen Abgang Westerwelles. Unter den Wählern des Koalitionspartners CDU/CSU wollten 51 Prozent einen Rücktritt des Außenministers vom FDP-Parteivorsitz. Bei den Anhängern der SPD waren es 59 Prozent. Nur unter den Anhänger der FDP sprach sich mit 77 Prozent eine deutliche Mehrheit für seinen Verbleib im Amt aus. 14 Prozent waren für die Demission.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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