Mützenich bringt AfD-Verbotsverfahren neu ins Gespräch
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich sieht wachsende Chancen auf ein AfD-Verbotsverfahren. "Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern haben die Partei im Blick, ihre Einschätzungen haben vor Gerichten Bestand", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Jetzt
werden wir aus neu gewonnenen Erkenntnissen Schlussfolgerungen ziehen
können. Wenn die dergestalt sind, dass es zu weiteren rechtlichen
Schritten im Hinblick auf ein Verbotsverfahren kommen könnte, dann
werden wir uns das genau ansehen." Es reiche nicht, die AfD in die
rechte Ecke zu stellen, sagte Mützenich mit Blick auf die bevorstehenden
Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Die anderen
Parteien müssten deutlich machen, dass es den Bürgern "persönlich mit
einer Regierung unter Beteiligung der AfD mit Sicherheit nicht besser,
sondern viel schlechter gehen wird".
Mützenich verwies darauf,
dass Thüringens AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke junge Menschen mit
Behinderung als "Belastung" für die Gesellschaft beschreibe. Bei diesem
menschenfeindlichen Affront werde es nicht bleiben, sagte der
SPD-Politiker voraus. Die nächsten würden die Kranken, die Rentner sein
und all die, "die einfach nur so leben wollen, wie sie fühlen".
Mützenich
nahm die Union in die Pflicht, auf jegliche Zusammenarbeit mit der AfD
zu verzichten. "Sowohl in der deutschen Geschichte als auch in der
jüngsten europäischen sind es immer die konservativen Parteien gewesen,
die Rechtsextremen den Weg an die Macht geebnet haben", sagte er. "Und
ich kann nur jedem Entscheidungsträger einer konservativen Partei
empfehlen, im Sinne des Landes und um ihrer selbst willen dieses Wagnis
nicht einzugehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur