JU-Vorsitzender sieht Migrationspolitik als "Vertrauenskiller"
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićJunge-Union-Chef Johannes Winkel sieht die Migrationspolitik als Hauptursache für die Wahlergebnisse in Ostdeutschland und für einen schweren Vertrauensverlust der Politik. "Der Vertrauenskiller ist die Migrationspolitik", sagte Winkel der "Welt".
"Dabei ist der entscheidende Punkt überhaupt nicht, dass wir vielen
Menschen helfen wollen. Sondern dass die erwarteten Sicherheitsbelange
der eigenen Bevölkerung in der Abwägung der Politik offenbar keine Rolle
mehr spielen und Fehlentwicklungen in Bildung, Sicherheit,
Wohnungsmarkt einfach laufen gelassen werden." Das führe zu Wut,
teilweise zu Resignation, jedenfalls zu Protestwahlen, so Winkel.
"Wenn
immer mehr Menschen - auch aus der Mitte - die AfD wählen, sind das
Alarmzeichen an die bestehenden Parteien, die man nicht einfach
ignorieren darf." Stattdessen beuge sich "die Berliner Politikblase wie
Oberärzte über die Ostdeutschen" und frage sich: "Was läuft denn mit
denen schief?" Diese Entwicklungen gebe es aber nicht nur im Osten,
sondern auch im Westen. Die Erfolge von AfD und BSW stünden für ein
"Aufbegehren gegen eine Politik, die die Mehrheit nicht mehr mitnimmt
und ehrlicherweise auch nicht mehr ernst nimmt". Diese Stimmung werde
deutlicher als bislang auf Westen übergreifen.
Mit dem Bündnis
Sahra Wagenknecht sieht Winkel inhaltliche Überschneidungen: "Es gibt
durchaus Schnittmengen bei den Themen wie innerer Sicherheit oder
Abschiebungen. Diese haben wir mit der Linkspartei so nicht." Eine
Zusammenarbeit mit dem BSW sei in bundespolitischen Themen undenkbar.
"Auf Landesebene werden Michael Kretschmer und Mario Voigt ausloten, ob
man bei Bildung und innerer Sicherheit das Land nach vorne bringen
kann."
"Für die Linke gilt der Unvereinbarkeitsbeschluss - und
das zu Recht", sagte Winkel mit Blick auf die Situation in Thüringen.
"Daher darf es keine Zusammenarbeit im Rahmen einer Koalition geben." Im
Übrigen stelle er sich Gespräche mit der Linken schwierig vor. "Die
Linke darf kein Partner bei den wesentlichen politischen Entscheidungen
im Land werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur