Bundesregierung lehnt Provisionsverbot für Finanzprodukte ab
Archivmeldung vom 02.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung lehnt ein Provisionsverbot für Finanzprodukte ab. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums (BMF) auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen.
Großbritannien und die Niederlande haben Anlageberatern die Annahme von Provisionen aus dem Vertrieb von Finanzprodukten untersagt. Erste Erfahrungen stimmen die Regierung demnach aber bedenklich: Es bestünden Angebotslücken, weil sich Anbieter auf wohlhabende oder einkommensstarke Kunden konzentrierten und weil viele Kunden die hohen Honorare nicht bezahlen könnten oder wollten, zitiert die Bundesregierung in der Antwort einen Bericht der britischen Finanzaufsichtsbehörde. Daher wolle man in Deutschland am Nebeneinander von provisionsfreier und provisionsgestützter Anlageberatung festhalten. Dadurch seien sowohl der Zugang zum Kapitalmarkt für alle Anleger als auch die Wirtschaftlichkeit der Beratungsdienstleistung in der Breite weiterhin gewährleistet.
Grüne und Verbraucherschützer bemängeln, dass die Kosten der Beratung durch Banken für die Kunden nicht transparent sind. Provisionen würden falsche Anreize bei der Beratung setzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur