Niedersachsens Kultusminister lehnt erweiterte Kompetenzen für Schulen in Corona-Krise ab
Archivmeldung vom 27.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttNiedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne lehnt es ab, dass die Schulen darüber entscheiden, ob sie ins "Szenario B" wechseln oder nicht. Das sei erstens rechtlich nicht so einfach möglich, "und zweitens würden wir die Schulleitungen einem enormen Druck aussetzen", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Gehe die Schule ins Wechselmodell über, beklagten sich die einen Eltern, bleibe sie im Normalmodus, gebe es Kritik von anderer Seite. "Wir würden damit also ein massives Streitpotenzial vor den Schulen ablegen.
Das ist mit mir nicht zu machen. Da sehe ich mich in der Verpflichtung, den Schulen diese Richtungskämpfe abzunehmen", sagte der 44-Jährige und bekräftigte, dass er an der Öffnung der Schulen festhalten werde: "Klar ist für mich, dass es nach jetzigem Stand völlig unangemessen wäre, an unseren Schulen flächendeckend ins Szenario B zu wechseln. Was wir nicht vergessen dürfen, ist: Nach etlichen Wochen höchster Infektionszahlen machen mehr als 80 Prozent unserer insgesamt 3000 Schulen völlig unbeeinträchtigt ihre Arbeit." Fakt sei, dass aktuell etwa 2430 Schulen in Niedersachsen keinerlei Einschränkungen unterlägen, erklärte Tonne und fügte hinzu: "Sie würden aber massiv eingeschränkt, wenn wir für alle den Wechsel ins Szenario B verfügen würden."
Gleichzeitig machte Niedersachsens Schulminister deutlich, dass er zwar eine Verlängerung der Weihnachtsferien im neuen Jahr nicht ausschließen könne, dies nach aktuellem Stand aber eher unwahrscheinlich sei. "Ich sehe keine Notwendigkeit, die Ferien nach hinten raus zu verlängern. Ich gehe davon aus, dass die Schule am Montag, 11. Januar, ganz normal wieder startet", sagte Tonne.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)