Westerwelle droht wegen BND-Aktivitäten mit Untersuchungsausschuss
Archivmeldung vom 12.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFDP-Chef Guido Westerwelle droht angesichts von Berichten über eine Ausspähung von Bombenzielen im Irak durch den BND mit einem Untersuchungsausschuss. "Außenminister Steinmeier, damals Chef des Kanzleramtes, muss dringend für vollständige Aufklärung sorgen", sagte Westerwelle im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung".
Wenn sich die Berichte bewahrheiteten, dann sei
"der Anti-Kriegs-Kurs der alten Bundesregierung als Lebenslüge von
Rot-Grün entlarvt". Neben der Entführung eines Deutschen durch die
CIA und den Verhören durch deutsche Beamte in Syrien und auf
Guantanamo stehe nun ein weiterer sehr schwer wiegender Vorwurf im
Raum.
Der FDP-Vorsitzende forderte die große Koalition dazu auf, die
Finanzbeziehungen von Bund und Ländern zügig zu reformieren. Nur dann
könne es die beschlossene Föderalismusreform geben. "Wir legen Wert
darauf, dass das schon zum Anfang dieses Jahres angegangen wird",
sagte Westerwelle. Hier gebe es gegenüber den Liberalen auch eine
ausdrückliche Zusage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und vom
ehemaligen SPD-Chef Franz Müntefering. "Andernfalls machen wir nicht
mit", sagte der FDP-Chef im Hinblick auf die für die
Föderalismusreform nötigen Stimmen der Landesregierungen mit
liberaler Beteiligung. Der Union warf er eine fortschreitende
Anbiederung an sozialdemokratische Positionen vor: "Ich bin
überrascht, über das rasante Tempo, in dem sich die Union auf einen
Kurs der staatlichen Umverteilung begibt."
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung